Der Kneipp–Verein und die Rheumaliga in St.Martin

Der Kneipp – Verein und die Rheumaliga Edenkoben hatten eine Historische Dorfführung „Zwischen Dämmerung und Traum“, durch St. Martins Gässchen, mit seiner erlebnisreichen Ortsgeschichte, am Dienstag, den 07. August 2007. Frau Ute Baader hat uns in Gestalt der Catherina von Cronberg, der Dame mit der Pestbinde, auf diesem geheimnisvollen Rundgang begleitet. Vieles ist der 1510 verstorbenen und „wieder auferstandenen“ Gemahlin des Ritters Hans, Kämmerer von Worms, Baron von Dalberg, noch vertraut. Alte Geschichten, die nur die steinernen, aber stummen Zeugen aus der Vergangenheit berichten konnten, wusste Catherina zu erzählen. St. Martin ein historisches Schatzkästchen – heute rühren noch einige Adelshöfe, alte Fachwerkhäuser und schöne Winzerhöfe aus einer längst vergangenen Zeit. Ein Weindorf mit 1938 Einwohnern. Mit dem Bau der Kropsburg im 13. Jahrhundert kam auch das Dorf ins Licht der Geschichte. Eine bedeutende Baronenfamilie, Kämmerer von Worms, Barone von Dalberg hatten die Burg 500 Jahre zu lehen. Im Mittelalter war es üblich, ihre Grabstätte in der Kirche zu haben und so spendeten sie vermutlich den Bau des Chores um das Jahr 1490. Aus einer kleinen Holzkirche wurde eine steinerne dreischiffige Säulenbasilika. Der Turm mit der Zahl 1488 stand separat. Sie spendeten auch dem Chor, weil sie „Zehntempfänger“ waren, d. h. die Untertanen hatten den 10. Teil in Naturalien abzuliefern, so waren sie für die Belange des Gotteshauses zuständig. Das ehemalige Zehnthaus ist heute die „Alte Kellerei“. Die Familie der Kämmerer von Worms, Barone von Dalberg, haben durch ihren großen Kunstsinn und ihre Beziehung zur Wissenschaft das Gemeinwesen und den Charakter des Ortes sehr geprägt. Auch heute noch kann man besonders in der Kirche verschiedene Kunstwerke entdecken. Das Epitaph an der Nordseite, zeigt die letzte adelige Familie, die in der Kirche beigesetzt wurde. Es ist Johann Kämmerer von Worms, Baron von Dalberg. Er starb 1531 und trägt die damals übliche erzgepanzerte Rüstung. Das Wappen zeigt 6 Lilien – Kämmerer von Worms, ein altes Hofamt. Sie bekamen es so um 1000 verliehen. Neben ihm seine Gemahlin, Katharina von Cronberg, sie starb 1510. Sie trägt eine Pestbinde um den Mund. Die Baronin soll sich mit Naturheilkunde beschäftigt haben und konnte so manches Leiden der Einwohner lindern. Die Binde war mit Essig oder Alkohol getränkt. So konnte sie sich schützen. Ihre Familie stammt aus dem Taunus – Schlösser Kronberg bei Frankfurt und Eschborn. Dieser alte Reichsritteradel war jahrhundertelang erblich und familiär mit den Dalberger verbunden. Es wurde Dutzend Mal hin und her geheiratet. Die St. Martiner Kirche wurde infolge der langen Geschichte immer wieder dem Zeitgeschmack angepasst. St. Martin liegt eingebettet zwischen Hoch- und Breitenberg am Osthang des Haardtgebirges und direkt am Pfälzerwald, Deutschlands größtem Naturpark.
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