Auf dem Mühlenweg entlang dem Modenbach

Am 11.Juli 2007, um 13.00 Uhr trafen sich Mitglieder des Kneipp - Vereins und der Rheuma -Liga Edenkoben, am Haupteingang des Edesheimer Schlosses und wurden von der Vorsitzenden des Kneipp-Vereins, Frau Brigitte Poth, herzlich begrüßt. Sie stellte Frau Eva - Maria Bauer als Gästeführerin vor. Während der Wanderung von Edesheim nach Burrweiler, entlang des Modenbachtals bekamen wir nicht nur Informationen zu den Öl- und/oder Mahlmühlen, sondern auch über historische Ereignisse. Begonnen wurde die Tour am Edesheimer Schloß, das einmal Amtssitz und Wasserburg der Fürstbischöfe zu Speyer war. Heute befindet sich in den historischen Gebäuden ein vielbesuchtes Vier-Sterne-Hotel. Im Juli / August finden hier jährlich die Schlossfestspiele statt, wo auf der Seebühne ein vielfältiges Programm dargeboten wird. Zum Burggelände gehörte eine Mahlmühle, die heute noch ihren Dienst tut, allerdings wird hier kein Mehl mehr gemahlen, sonder Korn geschrotet für Tierfuttermischungen. Herr Rehm, der Besitzer der Edesheimer Dorfmühle, und seine Mutter empfingen uns sehr herzlich. Beim Rundgang erfuhren wir viel Interessantes über die Mühle, deren Mahlwerk heute noch durch Wasserkraft mittels einer Turbine angetrieben wird. Empfehlenswert ist auch der kleine Mühlenladen mit reichhaltigen Angeboten. Nach der ausgezeichneten Führung wurden wir in den schönen Mühlengarten eingeladen. Am Staubecken des Modenbachs genossen wir Wein und leckere Häppchen, von Frau Rehm liebevoll angeboten. So gestärkt verließ die Gruppe die gastliche Mühle und folgte dem Modenbach in Richtung Hainfeld. Weiter ging es bis zur ehem. „Oberen Ölmühle“, die um 1900 zur Emaillefabrik Wehr umgebaut wurde, wo bis 1955 Töpfe, Schüsseln und andere Gegenstände emailliert wurden. Am Naturdenkmal Erlenbrunnen, einer schwefelhaltigen Quelle, bot sich die Gelegenheit etwas über die Entstehung des Oberrheingrabens zu erfahren, der ja ein geotektonisch noch sehr aktives Gebiet ist. Neben der bisherigen Nutzung des 150 Grad heißen Solewassers für Thermalbäder sollen in Zukunft auch Geothermie - Kraftwerke Energie erzeugen. In der Erlenmühle, einer alten Wappenschmiede, um 1500 zur Mahlmühle umgebaut, heute ein Winzerhof legten wir eine Pause ein. Der Inhaber, Herr Sperling, bot eine Erfrischung aus seinem Sortiment an. Vorbei am Edesheimer Schwimmbad kamen wir nach Hainfeld, dem „Weinort im Barock“. Auch Hainfeld hatte einst eine Wasserburg: 1109 erstmals erwähnt im Besitz der Herren von Hainfeld. Um 1500 wurde die Burg abgerissen und die Steine für den Bau der Kirche 1509 verwandt. Auf dem Gelände der Wasserburg gab es später eine Ölmühle, eine Wappenschmiede und zuletzt ab 1835 eine Getreidemühle. Um 1910 wurden fast alle Mühlen am Modenbach stillgelegt. Heute befindet sich in den Gebäuden von 1835 das Hotel-Restaurant Schloss Hainfeld. Vorbei an der ehemaligen Hainfelder Dorfmühle mit Staubecken und dem schönen alten Dorfbrunnen von 1561 erreichten wir die Mittelmühle mitten im Rebenmeer. Schon 1375 erwähnt, im Besitz des Klosters Weißenburg, wurden nach der Zerstörung 1797 die jetzigen Gebäude errichtet. Hier wurde nicht nur Korn gemahlen und z. B. aus Leinsamen Öl gepresst, sondern auch die Stängel von Flachs und Hanf in einer Hanfreibe gebrochen, um die Fasern zu gewinnen für die Weiterverarbeitung zu Leinen oder Seilen. Die Mittelmühle, heute eine Heimstatt der darstellenden Kunst mit einem Skulpturenpark. In der Burrweiler Mühle, heute als Restaurant, einer 1686 von den Grafen v. d. Leyen erbauten Getreide- und Sägemühle, beendeten wir in fröhlicher Runde unsere Wanderung entlang dem Modenbach.
 
© 2024 • Kneippverein Edenkoben e.V. • Bahnhofstraße 2-3 • D-67480 Edenkoben
Tel.: 06323 / 7629 • E-Mail: kontakt@kneippverein-edenkoben.de